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Spenglersan

Carl Spengler wurde 1860 in Davos als Sohn von Dr. Alexander Spengler (Alexander-Haus) geboren. Nach seiner Approbation zum Dr. med. arbeitete er in der Praxis seines Vaters in Davos. In dieser Zeit veröffentlichte er mehrere Abhandlungen über die Tuberkulose. Robert Koch wurde deshalb auf ihn aufmerksam und holte ihn als Mitarbeiter nach Berlin in sein Institut. Dort arbeitete Spengler u.a. mit den Nobelpreisträgern von Behring und Kitasato zusammen.

Während seiner Arbeit mit Robert Koch an dessen Tuberkulin entdeckte Spengler die Bedeutung der Mischinfekte. 1895 übergab Robert Koch sein Original-Tuberkulin Carl Spengler zu umfangreichen bakteriologischen Forschungen. Diese führte Spengler in Davos neben seiner praktischen ärztlichen Tätigkeit weiter.

Spengler suchte nach neuen therapeutischen Wegen zur Behandlung der Tuberkulose. Die von ihm hergestellten IK-Präparate (IK=Immunkörper) bildeten die Grundlage seiner großen therapeutischen Erfolge. Spengler stellte fest, dass die IK-Präparate in konzentrierter Form schwach, in hochverdünnter jedoch stark wirksam waren. Anfangs wurden diese IK-Präparate subkutan, später perkutan zur Anwendung gebracht. 1904 erschien darüber in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift eine Veröffentlichung. 1911 erschienen seine „Tuberkulose- und Syhilis- Arbeiten“, später folgten noch Veröffentlichungen über seine Krebsforschungen.

Das Hauptverdienst Spengler´s beruht zweifellos darin, dass er als einer der ersten Forscher die Bedeutung der Mischinfekte bei der Behandlung der Tuberkulose erkannte sowie deren Auswirkungen auf den Gesamt-organismus als „maskierte Tuberkulose“.

Von dieser Erkenntnis ausgehend, kam Spengler bei der Weiterentwicklung seiner Kolloid-Therapie auf den genialen Gedanken, die aktive Immunisierung gleichzeitig mit einer passiven durchzuführen. Diese Kombination wirkte auch dann, wenn die aktive Immunisierung allein infolge der geschwächten Immunlage des Organismus versagte.

Dieses mit großem Erfolg zur Tuberkulosebehandlung eingesetzt Präparat wurde später Spenglersan Kolloid T (T= Tuberkulose) genannt.

Aufgrund der außergewöhnlich guten Erfahrungen mit dem Spenglersan Kolloid T entwickelte Spengler weitere Mischkolloide, die bei Krankheiten helfen konnten, die häufig anderen Therapien trotzten. In diesen Fällen wurden bis dahin vorwiegend die Symptome bekämpft, diese vorübergehend zum Verschwinden gebracht, die eigentliche (maskierte) Ursache blieb jedoch unbeeinflusst.

Dr. Carl Spengler war aber nicht nur ein bedeutender Wissenschaftler und Mediziner, als Sportler trat er genauso hervor. Um durch sportliche Kontaktaufnahme die durch den ersten Weltkrieg verfeindeten Nationen wieder zusammenzuführen und das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zu fördern, stiftete er Weihnachten 1923 den „Spengler-Cup“ die heute begehrteste Trophäe im internationalen Eishockey Sport.

Kurz vor seinem Tod 1937 übertrug Carl Spengler seinem Mitarbeiter Paul A. Meckel, dem späteren Gründer der Firma Meckel, die Original-Präparate und Original-Rezepturen, die alleinigen Herstellungs- und Vertriebsrechte sowie seinen gesamten wissenschaftlichen Nachlass.