Wasserhaushalt
Der Organismus benötigt über den Tag verteilt eine Menge von 2-3 Litern Flüssigkeit, am besten stilles Wasser, um alle erforderlichen Stoffwechselprozesse und Aufgaben zu erfüllen.
Viele Krankheiten haben ihren Ursprung im Wassermangel.
Es gibt viele Mitbürger unter uns, die im Laufe eines normalen Tages nichts weiter als 3 Tassen Tee oder Kaffee zu sich nehmen und damit ihr Bedürfnis nach Flüssigkeit vollauf befriedigen.
Oft sind diese Menschen sogar froh, ja stolz darüber, mit so wenig Flüssigkeit auskommen zu können. Sie meinen nämlich, dass große Mengen Flüssigkeit für den Organismus eine unnötige Belastung seien: Genau das Gegenteil ist der Fall!
3 Liter Flüssigkeit am Tag!
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass einem gesunden menschlichen Organismus bei normaler Lebensweise täglich 3 Liter Flüssigkeit (Wasser) zugeführt werden müssen. Die gleiche Menge wird innerhalb 24 Stunden über die Nieren, den Darm, die Haut und die Lunge ausgeschieden. Es ist daher wichtig, dem Körper die seinem Bedarf entsprechende Menge an Flüssigkeit als Minimum zur Verfügung zu stellen. Um diese Forderung nach „mehr Wasser!“ verstehen zu können, soll zunächst die Funktion des Wassers im Körper geschildert werden.
In den Zellen unseres Körpers entstehen beim sog. Stoffwechsel laufend „Abfallprodukte“, deren sich der lebendige Organismus so schnell wie möglich entledigen muss. Die Aufgabe der Ausscheidung erfüllen Nieren, Darm, Haut und Lunge.
Wie aber kommen die Abfallprodukte vom Ort ihres Entstehens dorthin?
Diese Aufgabe erfüllt das im Körper pulsierende Blut mit seinem hohen Anteil an Wasser. An den Stellen, wo Abfälle produziert werden, tritt das Blut aus den Gefäßen über in die Zellen. Dort bindet es die angefallen Abfälle an sich und kehrt wieder in den Gefäßstrom (die Venen) zurück. Befindet sich nun aber im ganzen Flüssigkeitsstrom (Blut und Lymphe) nicht genügend Wasser, so wird ein Teil der Abbaugifte im Körper zurückgehalten und zwar besonders im Bindegewebe. Hier, sozusagen im Verborgenen, werden die Abbaugifte meist als Säuren „gestapelt“ und bilden, wenn der Wassermangel anhält, mit der Zeit ein gefährliches Giftreservoir.
Dadurch entsteht eine schleichende Erkrankung des Körpers.
So kann eine noch nicht bemerkte Krankheit jederzeit in eine echte organische Krankheit (nicht nur der inneren Organe, sondern vor allem auch des Bewegungsapparates und speziell der Wirbelsäule) abgleiten, da die Reserven sämtlicher Organe durch den erschöpften Wasserhaushalt bis zum Letzten angespannt sind. Es ist die Situation, in der man sich weder gesund noch eigentlich krank fühlt (Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Ohrensausen, Schwindel, Kreistaufstörung und ähnliches), und die man gewöhnlich mit dem Wort „vegetative Dystonie“ mehr oder weniger treffend bezeichnet.
Die Tätigkeit der Nieren ist wegen der Entgiftung für den Körper von aller größter Bedeutung! Aus diesem Grunde werden die Nieren bei der Wasserzuteilung im Körper stets bevorzugt.
Bei Wassermangel werden, je nach Veranlagung, verschiedene Körpertätigkeiten eingeschränkt oder sogar eingestellt, nur damit die Nieren genügend Wasser zur Verfügung haben. Arbeitet die Niere nicht ausreichend, wird das Blut mit Abfallstoffen vergiftet. Gefäßkrankheiten, wie Arteriosklerose sowie coronaren und peripheren Durchblutungsstörungen wird dadurch Vorschub geleistet.
Die Verdauung im Dickdarm funktioniert nicht mehr, wie sollen die Verdauungsenzyme wirken, wie die nützlichen Bakterien wachsen und sich vermehren, wie der Darm seine Produktion weich und geschmeidig halten, wenn zu wenig Wasser zur Verfügung steht!? Das wenige zugeführte Wasser wird ja schon im Dünndarm fast vollständig „umgeleitet“, damit vor allem die Nieren genügend Wasser bekommen. Verstopfung ist die häufigste Folge von Wassermangel.
Tägliche Vorsorge durch Wasser trinken!
Diesen offen oder versteckt auftretenden Folgen von andauerndem Wassermangel kann am besten und nachhaltigsten natürlich dadurch begegnet werden, dass dem Körper zu seiner Entschlackung regelmäßig eine ausreichende Menge Wasser zur Verfügung gestellt wird. Die normale Ernährung kann zu dem Soll von 3 Litern Flüssigkeit pro Tag nur etwa 1-1,5 Liter beisteuern. Es ist darum notwendig, im Lauf des Tages (und auch nachts, wenn man nicht durchschlafen kann) im Ganzen zusätzlich ca. 2-3 Liter Wasser zu sich zu nehmen. Dies nicht nur in Zeiten, in denen man viel schwitzt.
Außerdem mag auch insofern die Umstellung auf neue Trinkgewohnheiten Schwierigkeiten bereiten, als sich nicht nur die Flüssigkeitsmenge, sondern auch die Art der Getränke ändern sollte. Das wohlige Prickeln der Kohlensäure in Limonade oder Sprudel sollten Sie besser vermeiden, desgleichen den angenehm sauren Geschmack von Fruchtsäften. Beides belastet wegen der „Säure“ den Stoffwechsel!
Kaffee, Alkohol und schwarzer Tee entziehen dem Körper durch übermäßige Anregung der Nierenfunktion zusätzlich Wasser.
Begnügen Sie sich mit Kräuter-Tees, einfachen Wasser oder stillem Mineralwasser.
Die Aussicht, dass Sie sich bald wieder wohler fühlen (der Erfolg stellt sich oft schon nach wenigen Tagen ein), ist Grund genug, für den es sich lohnt, die Verzichte wirklich zu beachten und einzuhalten. Diese Methode ist in jedem Fall weitaus billiger, als das Schlucken teurer Medikamente. Die Folge des Mehrtrinkens ist zunächst meist eine erheblich stärkere Urinproduktion. Unter Umständen regelt der Körper die Verteilung der zugeführten Flüssigkeit gleich von Anfang an so, dass die Nieren nur wenig mehr als sonst ausscheiden, d.h., dass Haut, Lunge und Darm, die ja bei Wassermangel die Leidtragenden waren, nun die ihnen zustehende Menge voll erhalten. Geben Sie Ihrem Durstgefühl unbedingt nach und zwar rasch, damit Sie es nicht wieder „vergessen“ und unterdrücken. Im Winter meinen wir oft, wir hätten keinen Durst. In Wirklichkeit aber scheuen wir uns nur vor dem kalten Wasser, dessen Erwärmung in Magen und Darm uns so viele Kalorien kosten würde. Es ist daher zu Anfang der Umstellung ratsam warmes Wasser zu trinken. Es ist wichtig, dass Sie die Zusammenhänge erkennen und lernen, sich in Ihrem persönlichen Verhalten darauf einzustellen.